»Élysée-Vertrag« Ein Zeichen der Freundschaft

»Élysée-Vertrag« Ein Zeichen der Freundschaft

Paris, 22.01.1963

Quelle: www.bundesregierung.de

Der Élysée-Vertrag markierte den Beginn der deutsch-französischen Freundschaft und setzte einen Meilenstein im europäischen Integrationsprozess. Ihm ging eine bewegte Geschichte der deutsch-französischen Nachbarschaft voraus.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schien eine Versöhnung zwischen den beiden Nachbarländern zunächst unvorstellbar. Als 1958 der französische Ministerpräsident und spätere Präsident Charles de Gaulle den damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer in sein privates Landhaus in Colombey-les-Deux-Églises einlud, galt dies als historisch einmalige Geste. Das Ziel war die Wiederaufnahme der deutsch-französischen Beziehungen auf kultureller, wirtschaftlicher und politischer Ebene.

Der bilaterale Einigungsprozess diente als Motor für die europäische Einigung und den Integrationsprozess, der mit den Römischen Verträgen und der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft von 1957 begonnen hatte.

In einer bewegenden Versöhnungsmesse in der Kathedrale von Reims – jahrhundertelang Krönungsort der französischen Könige – machten Adenauer und de Gaulle die deutsch-französische Freundschaft öffentlich; von dort führte der Weg zur Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages am 22. Januar 1963 im Élysée-Palast in Paris.

Mit dem Freundschaftsvertrag zur Versöhnung

Mit dem Élysée-Vertrag setzten sie einen Meilenstein in der Geschichte Europas. Sie legten das Fundament für die weitere europäische Integration und eine enge bilaterale Zusammenarbeit und gingen als politische Köpfe der europäischen Aussöhnungspolitik in die Geschichte ein.

Festgelegt wurde ein Konsultationsmechanismus, der regelmäßige Treffen auf allen politischen Ebenen festlegte. Außerdem wurden die Regierungen verpflichtet, sich in der Außen-, Europa- und Verteidigungspolitik, aber auch in Erziehungs- und Jugendfragen enger abzustimmen.

Zudem wurde beispielsweise das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) geschaffen, das bis heute Millionen Kindern und Jugendlichen aus beiden Ländern die Teilnahme an über 320.000 Austauschprogrammen ermöglicht.

Partnerschaft im modernen Europa

Mit dem Élysée-Vertrag, der ganz im Zeichen der Aussöhnung und Begegnung stand, wurde die deutsch-französische Freundschaft besiegelt. Zukünftig sollten beide Länder und ihre Bürgerinnen und Bürger vertrauensvoll zusammenarbeiten. Seither entwickelte sich eine enge politische und freundschaftliche Partnerschaft, die sich bis heute an der Weiterentwicklung des europäischen Projektes orientiert.

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